Film und Fernsehen

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Film, Fernsehen und Videos können Lerninhalte lebendig machen, komplexe Themen visualisieren und kreative Projektarbeit fördern. Die richtigen Tools unterstützen Lehrkräfte dabei, Videos rechtssicher zu nutzen, selbst kleine Filmprojekte umzusetzen oder Lernende aktiv mit Medien arbeiten zu lassen.

Webseiten und Tools zu rechtlichen Informationsseiten über Streaming- und Mediathekenangebote bis hin zu praktischen Tools für Schnitt, Bearbeitung und kollaborative Videoprojekte unterstützen Lehrkräfte bei Auswahl, Nutzung oder auch eigener Medienproduktion. Jede vorgestellte Ressource wird kurz erklärt und zeigt, wie sie im Unterricht sinnvoll genutzt werden kann.

Die vorgestellten Tools, Plattformen und Hintergrundinformationen rund um Film, Fernsehen und Video legen den Fokus auf schulische Nutzung, rechtliche Grundlagen, kreative Möglichkeiten und aktuelle Entwicklungen.

70 Jahre Fernsehen in Österreich

Wie der ORF berichtet, begann vor 70 Jahren, am 1. August 1955 begann in Österreich der reguläre Fernsehbetrieb. Zuvor hatte es bereits mehrere Versuchssendungen gegeben, doch mit diesem Datum startete das öffentlich zugängliche Fernsehprogramm. Die erste Sendung wurde um 17:00 Uhr ausgestrahlt und von Franziska Kalmars eröffnet. Damit begann der Aufbau eines kontinuierlichen Fernsehangebots, das sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem zentralen Medium in Österreich entwickelte.

Das Fernsehprogramm war zu Beginn auf wenige Stunden täglich beschränkt. Die Produktion fand zunächst in provisorischen Studios statt, ehe später der Umzug ins ORF-Zentrum am Küniglberg erfolgte. Der erste Sendetag markiert damit einen mediengeschichtlich bedeutsamen Moment – sowohl technisch als auch gesellschaftlich.

Historisches

Die Geschichte des Films beginnt mit der Laterna magica, einem Projektionsgerät aus dem 17. Jahrhundert, das bemalte Glasbilder auf Wände warf. Im 19. Jahrhundert folgten weitere optische Spielereien wie das Zoetrop oder Phenakistiskop, die bewegte Bilder erzeugten. 1895 gilt als Geburtsjahr des Films als die Brüder Lumière erstmals bewegte Bilder öffentlich präsentierten. Die Stummfilmzeit war geprägt von Werken wie „Die Reise zum Mond“ (1902) oder dem deutschen Expressionismus. 1927 revolutionierte der Tonfilm (The Jazz Singer) das Kino. In den 1930er-Jahren wurde Film zum Massenmedium – auch für Propaganda, etwa im NS-Regime. Nach dem Krieg entstanden realistische Werke wie im italienischen Neorealismus.

Die 1960er/70er brachten mit der Nouvelle Vague und dem Neuen deutschen Film experimentelle Erzählformen. Ab 1975 begann mit Blockbustern wie Der weiße Hai und Star Wars eine neue Ära. Seit den 1990ern prägen Digitalisierung, CGI und Streaming das moderne Kino.

Parallel dazu erfolgte die Entwicklung des Fernsehens, die mit frühen Ideen zur Bildübertragung bereits im späten 19. Jahrhundert begann. 1926 zeigte John Logie Baird in London die erste Fernseh-Vorführung mit mechanischer Technik; 1928 übertrug er via Nipkow-Scheibe erstmals ein Bild über den Atlantik. Ab den 1930er-Jahren starteten in vielen europäischen Ländern versuchsweise vollelektronische Fernsehübertragungen. Das Farbfernsehen wurde in den 1960er-Jahren eingeführt.

Film- und Videoportale

Bewegtbildmedien in Form von Dokumentarfilmen, Lernvideos oder Nachrichtensendungen bieten vielfältige Zugänge zum Lernen. Sie vermitteln Inhalte anschaulich, regen zur Diskussion an und fördern die Medienkompetenz. Ein Einsatz dieses Mediums ist in jedem Unterrichtsbereich möglich – auch besonders im Sprachunterricht (vgl. PlayPhrase). Neben kurzen Impulse eignet sich das Medium ebenso wie für Projektarbeit, Flipped-Classroom-Szenarien und fächerübergreifende Vorhaben – von Sprach- und Medienbildung bis Geografie, Geschichte oder Sozialkunde.

Neben der häufig genutzten Videoplattform YouTube bietet bspw. auch der ORF mit seinem ORF Archiv ein breites Angebot an thematisch gegliederten Filmen. Weitere Videoarchive – auch mit interessanten Nischenangeboten – sind bspw. das Filmarchiv Austria ON oder die österreichische Mediathek des Technischen Museums Wien. Mit ORF Kids steht auch ein speziell für Kinder zugeschnittenes Videoportal zur Verfügung.

Auch die nach Bundesländern gegliederten Medienzentren in Österreich bieten zum Teil unterrichtsgeeignete Filme und Videos an, für die meist ein Zugang vonnöten ist. Zur kostenlosen Nutzung des umfangreichen Videoportals „Filmfriend“ der Arbeiterkammer ist ebenfalls lediglich eine Registrierung nötig.

Eine besondere Filmart sind Kurzfilme, die als Einstieg oder pädagogischer Impuls dienen können Auf den Plattformen Kurz und Gut sowie Shortfilm.ms werden Einsatzmöglichkeiten beschrieben, Begleitmaterial geboten und auch gleich direkt viele Kurzfilme zum Anschauen bereitgestellt.

Seiten mit Livestreams wie TV Garden, VidGrid oder My RetroTV ermöglichen die Nutzung von TV-Sendern und Filmbeiträgen in unterschiedlichen Kontexten.

Filmeinsatz im Unterricht

Bei der Auswahl von geeigneten Filmen im Unterricht unterstützen Portale wie die Kinderfilmwelt oder auch Kinofenster und Kino macht Schule. Die beiden letztgenannten bieten zusätzlich auch fertige Lernmaterialien zu ausgewählten Filmen.

Die Seite Filme im Unterricht wiederum unterstützt bei der rechtssicheren Nutzung von Inhalten sowie bei der Planung und Analyse (Storyboard, Shotlist, Annotation). Weiteres pädagogisches Material zur Filmerschließung bietet Into Film.

Eigene Filmbeiträge gestalten

Ein Webangebot, das die Produktion (Aufnahme, Schnitt, Ton, Untertitel) sowie die Präsentation und Kollaboration im Unterricht thematisieren, ist der Filmspielplatz. Die Bedeutung filmischer Gestaltungsmittel wird mit der TopShot unterstrichen. Das Lexikon zur Filmsprache erklärt zahlreiche einschlägige Fachausdrücke.

Webangebote mit Materialien, Tipps und Angeboten zur Gestaltung eigener filmischer Medienbeiträge sind:

Die Bearbeitung eigener aufgenommener Videos funktioniert z.B. mit den Anwendungen ClipChamp und Open Shot. Um rechtsicher freie Geräusche, Sounds und Lieder zu nutzen, sind Portale wie Freesound, Salamisound und Pixabay zu empfehlen. Letzteres bietet u.a. auch frei verwendbare Videos.

Miniclips und Animationen können mit Squiggle, Wick Editor oder Scroobly erstellt werden. Aufwändigere Tools, die u.a. Storytelling-Elemente beinhalten, sind Monstory oder Rossipotti Kamishibai. Dazu passend ist auch der Zeichentrickfilm-Generator Trixomat. Filmerstellung auf der Basis der Stop-Motion-Technik unterstützen bspw. das Stop Motion Studio oder auch Stop Clip aus der Kits Toolsammlung.

Spielerisches

Auch ein spielerischer Zugang zu Thematiken rund um Videos, Film und Fernsehen ist möglich: Tatort Film bietet Wissenswertes zu einer Fernsehfilm-Produktion, während das Browserspiel „Auf Sendung“ über das duale Rundfunksystem informiert.

Nützliche Tools

Um Videos von YouTube ablenkungsfrei (und damit ohne störende oder unpassende Werbeeinblendungen) anschauen zu können, eignet sich neben der multifunktionalen digitalen Tafel Digiscreen u.a. auch die Browsererweiterung Turn off the lights.

heise.de und focus.de informieren, wie YouTube-Videos problemlos heruntergeladen werden können. Und um große Dateien wie Videos online zuur Verfügung zu stellen, eignen sich einige Dateiversand-Tools.

Videoseite Schooltools

Zuletzt sei auch auf die Videogalerie auf Schooltools verwiesen. Neben Kurzfilmen sind hier auch unterschiedliche Tutorials und sogar Livestreams verlinkt.

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